Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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Nach dem Willen seines Vaters sollte er ein guter evangelischer Christ, ein tüchtiger Soldat und ein sparsamer Haushalter werden, denn durch diese drei Tugenden hatte der Vater den preußischen Staat emporgebracht.
Aber der Kronprinz wurde in vielen Stücken das Gegenteil seines Vaters. Weder an der Jagd, noch am Exerzieren fand er Vergnügen; dagegen hatte er wie seine Mutter Neigung zur Musik und zur französischen Sprache. Er spielte meisterhaft die Flöte, las gern französische Bücher und trug lieber den bequemen Schlafrock oder französische Kleidung als die enge und steife Uniform. Als ihn der Vater einmal so überraschte, schalt er ihn einen „Querpfeifer und Poeten", riß ihn an den Haaren durch das Zimmer und schlug ihn sogar. Der schöne Schlafrock wanderte ins Feuer, die französischen Bücher wurden dem Buchhändler zurückgeschickt.
Später wurde der Groll des Vaters gegen den Sohn noch dadurch vermehrt, daß dieser nicht nach dem Willen des Vaters eine braunschweigische Prinzessin, sondern nach dem Wunsche der Mutter eine englische Prinzessin heiraten wollte.
2. Der Fluchtversuch und seine Folgen. Der Kronprinz konnte zuletzt die Strenge seines Vaters kaum noch ertragen; außerdem hatte dieser einmal zu ihm gesagt: „Wenn mich mein Vater so behandelt hätte, ich wäre längst davongelaufen; aber Fritz läßt sich alles gefallen". Da beschloß Friedrich, auf einer Reise an den Rhein mit dem Leutnant von Katte nach England zu entfliehen. Aber der Plan wurde entdeckt und vereitelt. Des Vaters Zorn kannte keine Grenzen. „Nie hat ein brandenburgisch Gesicht solche Schmach erlitten", rief Friedrich. Hierauf brachte man ihn unter strenger Bewachung in strenge Hast. Der jähzornige König hätte ihn gar erstochen, wenn nicht ein General dazwischen gesprungen wäre. Auf die Frage des Königs, warum er habe entfliehen wollen, erwiderte er: „Weil Sie mich wie einen niederträchtigen Sklaven behandelt haben". Der König wurde nur mit der größten Mühe dazu gebracht, Friedrich zu lebenslänglichem Gefängnis zu begnadigen.
Lange saß er in schwerer Haft in Küstrin und mußte es mit ansehen, wie sein treuer Freund von Katte vor dem Fenster des Gefängnisses enthauptet wurde. Endlich bat er den Vater um Gnade und erleichterte dadurch seine Hast; jedoch mußte er noch längere Zeit in Küstrin unter Aufsicht bei der Regierung arbeiten und auf den benachbarten königlichen Gütern die Landwirtschaft erlernen.
3. Friedrich im Frieden mit dem Vater. Der Vater hatte im Grunde seines Herzens den Sohn doch sehr lieb. Weil Friedrich nun bei seinen Arbeiten ungemeinen Fleiß und große Geschicklichkeit zeigte, wurde der Vater noch mehr zur Milde geneigt und begnadigte
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Extrahierte Personennamen: Fritz Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
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§. 26. Heinrich Iii., der Schwarz (1039-1056).
Heinrich, Konrads Sohn, suchte, wie sein Vater, die kaiserliche Macht vollkommen unumschränkt herzustellen und besonders die Macht der Fürsten zu unterdrücken.
(Deshalb zwang er einige nach Unabhängigkeit strebende, widerspenstige Herzöge öfters zum Gehorsam und vergab die Lehen nach seinem Willen.)
Im 11. Jahrhundert finden wir eine Verwilderung der Sitten, die sich besonders in der Kirche zeigte. So wollten im Jahre 1046 drei Päpste zugleich regieren. Heinrich setzte alle drei ab und setzte einen deutschen Bischof (Papst Clemens Ii.) ein.
Die abgefallenen Polen wurden von ihm abermals zum Gehorsam gebracht. (Sogar Ungarn stand auf kurze Zeit unter seiner Herrschaft.)
Unter Heinrich erreichte die kaiserliche Macht die größte Ausdehnung. (Von der Rhone bis zum Bug.)
Der Willensstärke, ritterliche Kaiser starb in voller Manneskraft und hinterließ das große Reich seinem unmündigen Sohne Heinrich.
§. 27. Heinrich Iv. (1056-1106;. -
Die Erziehung des 6jährigen Kaisers leitete seine Mutter Agnes, die auch anfangs das Reich verwaltete.
Trotz ihres guten Willens gelang es ihr nicht, sich die Mächtigen des Reiches geneigt zu machen. Der herrschsüchtige Bischof Hanno von Köln, in Verbindung mit anderen Herzögen und Grafen, die sich von einer Frau nicht regieren lassen wollten, entriss sogar der Mutter den Sohn, um ihn in seine Gewalt zu bekommen. Bei einem von Hanno veranstalteten Feste zu Kaiserswerth, dem die Kaiserin beiwohnte, wurde Heinrich auf ein Schiff gelockt und entführt. Hanno erzog den Knaben in mönchischer Strenge, aber bald bemächtigte sich Erzbischof Adalbert von Bremen des Prinzen und erzog ihn zu einem Wüstling und Tyrannen. Die edlen Anlagen Heinrichs wurden durch die schlechte Erziehung vollständig verwahrlost.
Als mündiger Fürst erbitterte Heinrich Iv, die Fürsten und Völker, besonders die Sachsen durch seine Tyrannnei (Zwingburgen, Abgaben) und sein ausschweifendes Leben.
Otto von Nordheim und Magnus (sächsische Grafen) wurden von ihm besonders beleidigt. Die Sachsen, 80,000 Mann stark,, zerstörten seine Hofburg Harzburg und andere Festen. Heinrich floh nach Worms. Aber nachdem Heinrich in Süddeutschland ein großes Heer gesammelt hatte, wurden die Sachsen in der Schlacht unweit Langensalza (1075) geschlagen, und Heinrich drückte sie aufs Neue. Da klagten die Sachsen beim Papst Gregor Vh.
^ (Unter diesem mutvollen, mit großen Geistesgaben ausgestatteten Papste, der der Sohn eines Zimmermanns war, hatte die päpstliche Macht einen großen Aufschwung genommen. Sein Ziel war, die Kirche über alle weltliche Macht zu erheben. Um diesen Zweck zu erreichen, gab er
1. das Verbot der Simonie, d. h. „der willkürlichen Vergebung der geistlichen
Aemter für Geld oder aus Gunst an Unwürdige.
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zahlreiche Familie, deren männliche Mitglieder alles tüchtige Tonkünstler waren.
Sein Zeitgenosse Händel (geb. 1685 zu Halle a. S.) lebte in England als Kapellmeister und starb 1759. Er war nach Bach der größeste Musiker seiner Zeit und schrieb viele Opern und meisterhafte Oratorien, von denen der „Messias", „Samson" und „Judas Makkabäus" die berühmtesten sind.
In der folgenden Periode gewann die deutsche Musik immer mehr europäische Bedeutung durch die großen Tonkünstler Joseph Haydn, Wolfgang Amabens Mozart und Ludwig v. Beethoven. Haydn (1732—1809) komponierte große Jnstrumeutalwerke, Oratorien („Schöpfung") und Musikstücke (Sonaten) für Klavier. Er war der Sohn eines armen Stellmachers und musste sich in seiner Jugend kümmerlich durchhelfen. Später wurde er Kapellmeister des Fürsten Esterhazy in Ungarn, zog bar auf nach Eng-lanb, wo er sein berühmtes Oratorium „Die Schöpfung" schrieb und starb, von der Mitwelt bewnnbert, im Jahre 1809 zu Wien.
Mozart würde 1756 in Salzburg geboren. Sein Vater war ein tüchtiger Musiker. Schon als dreijähriger Knabe konnte Mozart das Klavier spielen und schon im 9. Lebensjahre machte er mit seinem Vater Kunstreisen durch Deutschland Frankreich und England. Ueberall bewunberte man den kleinen Virtuosen. Da er auch schon selbst Musikstücke komponierte, so würde er sogar als 13jähriger Knabe schon zum Koncertmeister ernannt. Mit seiner großartigen Begabung verbanb er einen ungemeinen Eifer im Stubieren, so, bass er sich zu einem der größesteu Musiker der Welt aufschwang. Er schrieb Musikstücke für ganze Orchester, für einzelne Instrumente, für die Kirche und den Koncertsaal, für das Opernhaus und für die Familie. Seine Opern, wie die „Zauberflöte", der „Don Juan", der „Titus", „Figaro" und viele anbete sinb heute noch Lieblingswerke des deutschen Volkes. Leider starb der große Künstler schon im Jahre 1791, in seinem 35. Lebensjahre, ohne seine Familie vor Noth schützen zu können. Er hatte viele Menschen erfreut mit seiner Kunst und starb arm.
Beethoven. Neben Haydn und Mozart stand als dritter großer Meister in der Tonkunst Ludwig van Beethoven (1770-1827) in Deutschland da. Er war der größeste Komponist für Instrumentalmusik. Seine Symphonien sind bis jetzt unübertroffen und seine Sonaten sinb echte Perlen für Hausmusik. Beethoven war der Sohn eines tüchtigen Sängers in Bonn. Aber eine verkehrte Erziehung des mürrischen Vaters und der zu zärtlichen Mutter erweckte in dem Knaben Trotz, Eigensinn und mistrauische Abgeschlossenheit. Wie Mozart lernte er schon früh die Kunst. In seinem 15. Jahre wurde er Organist in seiner Vaterstabt und im 17. Lebensjahre ging er nach Wien, um sich bei Haybn und anberen Tonsetzern in der Kunst noch weiter sortzubilben. Bald galt er als einer der bebeutenbsten Komponisten. Leider wurde der Meister schon in seinen dreißiger Jahren schwerhörig und später ganz tanb. Dieses Unglück hat ihn jedoch nicht abgehalten, fortwährend die schönsten
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Extrahierte Ortsnamen: England Ungarn Wien Salzburg Deutschland_Frankreich England Deutschland Bonn Wien
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Zum Lehrer seines Sohnes. Er schrieb an ihn: „Ich freue mich, daß das Kind geboren ist, während du lebst, um es zu unterrichten." Alexander erhielt eine ausgezeichnete Erziehung; er hing aber auch mit ganzer Seele an seinem Lehrer. Unter den griechischen Dichtern liebte er besonders den Homer, den er auswendig wußte, und von dessen Gesängen er eine Abschrift stets unter feinem Kopfkissen hatte. Sein höchster Wunsch war, einst eben solche Thaten wie Achilles auszuführen, aber auch eben so schön besungen zu werden.
Schon als Knabe zeigte er eine glühende Ruhmbegierde. So oft die Nachricht von einem Siege feines Vaters ankam, rief er mit Thränen in den Augen: „Ach, mein Vater wird mir nichts mehr zu thun übriglassen." Einst fragten ihn feine Freunde, ob er nicht bei den Wettspielen der Griechen auftreten wollte. „Ja", sagte er, „wenn Könige mit mir um die Wette laufen." Einst wurde feinem Vater ein schönes, aber wildes Pferd, Bucephalns genannt, für den ungeheuren Meis von dreizehn Talenten zum Kauf angeboten. Die besten Reiter versuchten ihre Kunst daran, aber keinen ließ es auffitzen. Der König befahl, das unbrauchbare Thier wegzuführen. Da bat Alexander feinen Vater, ihm doch noch einen Versuch zu erlauben. Weil er bemerkt hatte, daß das Pferd sich vor feinem eignen Schatten fürchtete, ergriff er es beim Zügel und führte es gegen die Sonne. Er streichelte es lange, ließ dann heimlich feinen Mantel fallen und schwang sich plötzlich hinauf. Blitzschnell flog das Tier mit ihm davon. Philipp und alle Umstehenden zitterten für das Leben des Knaben. Als er es aber frohlockend umlenkte und das Roß bald rechts bald links tummelte, als wäre es das zahmste Tier von der Welt, da erstaunten alle und Philipp rief mit Frendenthränen, indem er ihn umarmte: „Mein Sohn, suche dir ein auderes Königreich, Macedonien ist zu klein für dich!"
Achtzehn Jahre alt focht er tapfer mit in der Schlacht bei Chäronea. Der Sieg war hauptsächlich sein Werk. In seinem zwanzigsten Jahre wurde er nach dem Tode seines Vaters König. (336). Schwer war für den jungen Herrscher der Anfang seiner Regierung. Ringsum standen die von feinem Vater unterjochten Völker wieder auf; alle gedachten der Freiheit. Auch die Griechen glaubten, es fei von dem Knaben, wie sie ihn nannten, nichts zu fürchten. Allein Alexander zeigte ihnen bald, daß er ein Mann fei; sie mußten sich ihm unterwerfen.
Während er hierauf die nördlichen Völker wieder unter-
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sie wallfahrteten. In diesem Tempel wurde der schwarze Stein ausbewahrt und verehrt, den Gott dem Abraham durch den Engel Gabriel zuschickte.
Die Araber waren ein kühner, kräftiger Menschenschlag, begabt mit einer glühenden Phantasie und großer Neigung zur Dichtkunst. Neben wildem Haß gegen die Feinde zeigten sie Mäßigkeit, Edelmut, Gastfreundschaft und Treue. Unter diesem Volke trat im 6. Jahrhundert ein Mann auf, welcher ein sich schnell über drei Erdteile verbreitendes Weltreich und eine Religion stiftete, der noch heute die meisten Völker der östlichen Welt zugethau sind.
Dieser Mann war Mohammed, 570 zu Mekka geboren aus dem edlen Stamme der Koreischiten. Seinen Vater Abdallah verlor er im ersten Jahre; er hinterließ nur fünf Kamele und einen Sklaven. In seinem sechsten Jahre verlor Mohammed auch seine Mutter Emma, eine geborne Jüdin. Er wurde daher von seinem Oheim Ab n Ta leb erzogen, welcher die Aufsicht über die Kaaba hatte und Fürst von Mekka war. Mohammed widmete sich dem Kansmannsstande und reifte mit den Karawanen seines Oheims weit umher nach Syrien zc. Er blühte zu einem schönen Jünglinge auf von majestätischer Gestalt. Durchdringende Augen, feine Züge, Kraft und Wohllaut der Stimme hatte er von feiner Mutter geerbt. In feinem 25. Jahre wurde er Agent im Handelshause der reichen Wittwe Chadidfcha. In ihrem Geschäfte machte er viele Handelsreisen und gewann die Liebe dieser Frau in so hohem Grabe, daß sie ihn enblich heiratete. Daburch kam er in den Besitz eines großen Vermögens und konnte von nun an seinen Lieblingsneigungen folgen.
Mohammed war von jeher für religiöse Dinge begeistert gewesen. Auf feinen Handelsreisen hatte er die verschiedenen Religionen kennen gelernt, und er konnte sich weder mit dem Judentums noch mit dem Christentums befreunden. Plötzlich zog er sich in die Einsamkeit zurück, und bei feiner lebhaften Einbildungskraft und bei dem Nachsinnen und Grübeln über religiöse Dinge kam er endlich auf den Gedanken, sich für einen Propheten zu halten, feinem Volke eine neue Religionsver-faffur.g zu geben und so durch einen Glauben die getrennten Stämme feiner Landsleute zu vereinigen.
In feinem 40. Jahre erschien ihm „die Nacht des göttlichen Ratschlusses," worin ihm vom Engel Gabriel, als er in einer Höhle ruhte, feine Berufung zum Propheten Gottes verkündet wurde. Nun trat er mit feiner neuen Lehre öffentlich
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wort erhielt, zog er gegen sie zu Felde, schlug die Massageten und nahm den Sohu der Tomyris durch List gefangen. Da erhob sich das ganze Volk zu einem verzweiflungsvollen, siegreichen Kampfe. Cyrus selbst fand feinen Tod. Tomyris aber rächte den Tod ihres Sohnes, der sich in der Gefangenschaft selbst umgebracht hatte, dadurch, daß sie den abgehauenen Kopf des Cyrus in ein mit Blut gefülltes Gefäß stecken ließ (529 v. Chr.).
Des Cyrus Nachfolger war sein Sohn Kambyses. Dieser unterwarf 525 Ägypten und starb bei Ekbatana gegen Smerdis. Darms Hystaspis (521—486) und Xerxes (486— 465) zogen gegen die Griechen. (S. 43 n. 47.)
H. Die griechische Welt.
3' Griechische Heldensagen.
1. Herkules. In Theben lebte ein König Amphi-tryon, dessen Gemahlin Alkmene hieß. Sie war die Mutter des Herkules (Herakles), als dessen Vater Zens galt. Als der Knabe acht Monate alt war, sandte Juno, die ihm feind war, zwei Schlangen in seine Wiege; aber der Knabe streckte lächelnd feine Hände nach ihnen aus und erdrückte beide. Zeus gewann eine besondere Vorliebe für den schönen, kraftvollen Knaben und verlieh ihm die Unsterblichkeit. Auch Amphi-tryon, der sterbliche Pflegevater des Götterkiudes, erkannte die große Bestimmung des Knaben und ließ ihn frühzeitig von den bestem Meistern in allen Künsten unterrichten, durch welche sich die Helden jener Zeit auszeichneten.
Als er zum Jüngling herangewachsen war, ging er einst einsam in der Gegend umher. Unter großen Gedanken und Entwürfen gelangte er an einen Scheideweg. Indem er noch überlegte, welche Richtung er einschlagen sollte, erschienen ihm plötzlich zwei Göttinnen. Die eine, schön und reizend, halb nackt und eitel sich beschauend, ging ohne Scheu auf den jungen Mann los und versprach ihm die höchste Wonne und Glückseligkeit, wenn er ihr folgen wolle. „Wer bist dn?" fragte Herkules mit prüfendem Blicke. „Meine Freunde," sprach die Göttin mit selbstgefälligem Lächeln, „nennen mich das Vergnügen,
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Xerxes Zeus
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4. Lykurg und Solon.
1. Lykurg, der Spartaner. 1. Sein Leben. Im südlichen Teile des Peloponnes lag die alte Stadt Sparta, auch Laeedämon genannt, in der Provinz Lakonien. Die eingewanderteu Dorier hatten sie (1104) erobert, nannten sich Spartaner und sahen sich als die Vollbürger und Herren des Landes an. Die unterworfenen Laeedämonier waren ihre Erbpächter. Diejenigen, welche Widerstand geleistet hatten, gerieten in Sklaverei und wurden Heloten genannt. Sie mußten den Spartanern das Land bauen und wurden hart behandelt.
In Sparta regierten immer zwei Könige zugleich. Doch riß im Lause der Zeit unter dem rohen Volke ein solcher Zustand der Gesetzlosigkeit ein, daß einst in einem Aufstande der König Eunomus mit einem Messer ermordet wurde. Der älteste seiner beiden Söhne übernahm die Regierung; da dieser auch bald starb, wurde Lykurg^König. Als aber die Witwe des verstorbenen Königs einen Sohn bekam, legte er sofort die Regierung nieder und betrachtete sich nur als Vormund des minderjährigen Neffen. Die Königin machte ihm den Vorschlag, das Kind zu töten, wenn er sie als König heiraten wolle. Doch Lykurg verabscheute diesen Antrag und ließ den Knaben gleich nach seiner Geburt zu sich bringen. Er saß gerade mit angesehenen Spartanern bei Tische; sogleich zeigte er ihnen das Kiud mit den Worten: „Spartaner, ein König ist nns geboren!" Da alle darüber erfreut waren, nannte er den Knaben Charilans, d. H. Volksfreude. Obgleich nun Lykurg sich das Vertrauen seiner Mitbürger erworben hatte, so hatte er doch auch Feinde, und diese waren die Königin und ihre Verwandten, die sich schwer beleidigt fühlten. Sie verbreiteten das Gerücht, daß er nach der Herrschaft strebe. Um diesem Verdachte zu entgehen, beschloß Lykurg das Land zu verlassen, bis der junge König herangewachsen sei.
Er ging nach der Insel Kreta, wo er die Gesetze und Einrichtungen des weisen Königs Minos kennen lernte, um sie nach seiner Rückkehr in Sparta einzuführen. Von Kreta reifte er nach Kleinasien, wo er bei den griechischen Kolonisten die herrlichen Gedichte Homers vorfand, von denen man in Griechenland noch wenig wußte. Er ließ die einzelnen Gedichte,
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Paris durch Aufstände der Anhäuger der vertriebenen Königsfamilie und der Republikaner die Ruhe gestört.
Am 1. März 1840 wurde Thiers Ministerpräsident. Um dem Julithron die öffentliche Meinung zu gewinnen, riet er, die Asche Napoleons von St. Helena nach Frankreich zu bringen. Da man Ludwig Philipp zu große Nachgiebigkeit gegen die Großmächte vorwarf, so unternahm Thiers gewaltige Kriegsrüstungen und drohte mit einem Angriff auf den Rhein. Als sich aber in einem Streit der Pforte mit Mehemed Ali, dem Vicekönig von Ägypten, welcher von Frankreich unterstützt worden war, die Großmächte zu Gunsten des Sultans erklärten und eine Quadrupelallianz bildeten, durch welche Frankreich isoliert wurde, mußte dies nachgeben. Thiers schied aus dem Ministerium.
Im Jahre 1842 traf den König ein furchtbarer Schlag. Der Herzog von Orleans, sein ältester Sohn, fuhr am 13. Juli nach dem Schlosse Neuilly; die Pferde wurden fchen, er sprang aus dem Wagen, wurde aber so heftig gegen das Pflaster geschleudert, daß er abends sechs Uhr verschied. Er hinterließ eine Wittwe, Helene, eine mecklenburgische Prinzessin, und zwei Söhne, von denen der Graf von Paris erst vier, der Herzog von Chartres kaum zwei Jahre alt war.
Dieser Trauerfall erregte große Teilnahme, und doch fiel der König immer mehr in der Gunst des Volkes. Seine Regierung entsprach nicht den Erwartungen, welche man sich von ihr gemacht hatte. Es zeigte sich immer mehr, daß er von Selbstsucht verblendet und weit mehr für feine Familie als für fein Volk besorgt war. Die Zahl der Feinde wurde immer größer. Daher kam es, daß auf den König wiederholte Mordversuche gemacht wurden. Um für die Zukunft vor ähnlichen Gefahren sicher zu sein, wurde Paris von 1840 au mit einem Gürtel starker Festungen umgeben. Trotzdem mehrten sich von Jahr zu Jahr die Republikaner und Socialisten unter den arbeitenden Klassen; sie suchten durch ein allgemeines Wahlrecht mehr Einfluß auf die Regierung zu erlangen. Thiers schürte die Unzufriedenheit. Und als Louis Philipp und fein Minister Guizot sich dem billigen Verlangen nach einer Wahlreform widersetzten, steigerte sich die Unzufriedenheit so, daß eine nahe Revolution in Aussicht stand.
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Extrahierte Personennamen: März Thiers_Ministerpräsident Napoleons Helena Ludwig_Philipp Ludwig Philipp Thiers Ali Helene Chartres Louis_Philipp Philipp Guizot
Extrahierte Ortsnamen: Paris Frankreich Rhein Frankreich Frankreich Neuilly Paris
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verödet; Ackerbau, Gewerbfleiß und Handel gelähmt, Wissenschaft und Kunst gehemmt; Roheit und Verwilderung nahmen zu.
Der westfälische Friede hatte zwar das gegenseitige Verhältnis zwischen Katholiken und Evangelischen genau bestimmt, aber in politischer Beziehung die Einheit Deutschlands gelöst, so daß es nur noch ein lockerer Bnnd von großen und kleinen Staaten war, und zugleich auf weit hinaus dem verderblichen Einflüsse Frankreichs preisgegeben.
n. Frankreichs Übergewicht.
5. Ludwig Xiv.
1. Frankreich tonangebender Staat. In Frankreich
regierte seit 1643 Ludwig Xiv., ein Enkel Heinrichs Iv. Er war beim Tode seines Vaters Ludwigs Xiii. erst fünf Jahre alt und hat die Krone 72 Jahre getragen (1643—1715). Während seiner Minderjährigkeit führte seine Mutter Anna, eine Tochter Philipps Iii. von Spanien, eine herrschsüchtige, eitle Frau, die Regentschaft, und Kardinal Mazarin, der Nachfolger Richelieus, verwaltete als erster Minister und als Erzieher des Königs das Reich. Dieser war es, durch den Frankreich beim Abschlüsse des westfälischen Friedens Deutschland beraubte. Durch ihn war die Selbständigkeit des Adels gebrochen, sowie 1659 der vierundzwanzigjährige Krieg mit Spanien durch den pyrenäischen Frieden beendigt worden, zu dessen Bekräftigung dann Ludwig Xiv. die Tochter Philipps Iv. von Spanien heiratete.
Als Mazarin 1661 starb, übernahm Ludwig Xiv. selbst die Regierung. Er war ein prachtliebender, ehrgeiziger Regent, der dem Lande viel Glanz und Macht verschaffte, alle übrigen Staaten Europas von sich abhängig machte, aber auch durch feine Regierung den Gruub zum inneren Verberben seines Laubes legte. Er machte sich zum vollenbeten Selbstherrscher und grünbete feine unumschränkte Herrschaft aus bett übermütigen Ansfprnch: „L’etat c’est moi!“ („Der Staat bin ich!") Kein Wunber, wenn er in kurzer Zeit der mächtigste Monarch Europas würde. Aber er verstaub es auch, Männer zu wählen, durch welche er feine Pläne glücklich ausführte.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Frankreichs Frankreichs Frankreich Frankreich Spanien Frankreich Deutschland Spanien Spanien Europas Europas
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erhoben Ludwig Xiv. und Leopold I., jener für seinen Enkel, Philipp von Anjou, dieser für seinen zweiten Sohn Karl. Ludwig war zwar der Gemahl der ältesten Schwester Karls, hatte aber bei der Vermählung feierlich auf die Erbschaft ver-zichteu müssen. Leopolds zweite Gemahlin war die jüngere Schwester Karls gewesen. Auch der Kurfürst von Bayern, Max Emanuel, machte Ansprüche auf spanische Länder für den Kurprinzen Joseph Ferdinand, als Enkel der jüngeren Schwester Karls Ii. Diesen letzteren setzte Karl zu seinem Erben ein, allein der Erbe starb noch vor dem Erblasser. Nun schwankte Karl in der Wahl seines Thronfolgers; da gelang es dem französischen Gesandten, Grafen Harcourt, durch Bestechungen und Ränke dem Könige und seinen Ratgebern ein Testament abzulisten, nach welchem Philipp von Anjou zum rechtmäßigen Erben der gesamten und ungeteilten spanischen Monarchie eingesetzt wurde. Bald darauf starb Karl (1. Nov. I7co), und Ludwig Xiv, schickte seinen Enkel als Philipp V. mit einem Heere nach Madrid, indem er ausrief „Nun giebt es für Frankreich keine Pyrenäen mehr!"
Kaiser Leopold konnte dem nicht ruhig zusehu und erklärte an Frankreich den Krieg, der 14 Jahre (1701—14) wütete. Er fand Bundesgenossen an dem neuen Könige von Preußen, an dem Kurfürsten von Hannover, an England, Holland, Portugal und Savoyen. Auf Frankreichs Seite traten der Kurfürst Max Emauuel von Bayern, dem Ludwig die Niederlande zusicherte, und dessen Bruder, der Kurfürst von Köln.
Was aber dem Kaiser mehr wert war. als große Armeen, das waren die zwei großen Feldherren: Prinz Eugen von Savoyen und der britische Held Herzog Marlborough. Die französischen Führer waren Villars, Vendome rc.
2. Prinz Eugen. Dieser Held rächte die Unbilden, welche Kaiser und Reich von dem französischen Tyrannen erlitten hatten. Er stammte aus einer Seitenlinie des Savoyischen Hanses und wurde als der jüngste von fünf Brüdern, 1663 zu Paris geboren. Wegen seines schwächlichen Körpers ward der Kleine zum geistlichen Stande bestimmt. Er lernte früh mit großem Eifer Griechisch und Latein, und Ludwig Xiv., der ihn zuweilen sah, nannte ihn scherzweise das Äbtchen. Aber Eugen hatte keine Neigung zum geistlichen Stande, und von allen Büchern, die ihm in die Hände kamen, las er keine lieber als die alten Geschichtsschreiber, besonders solche, welche die Kriegsthaten großer Helden beschrieben. Da sein Vater frühe starb, wurde seine Mutter genötigt, den Hof zu verlassen und in den Niederlanden ihren Witwensitz anfzuschlageu. Ihre
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